Die Website durch 3D Design auf ein neues Level bringen

November 20, 2024
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Felix Blodig 3D Designer/Produktdesigner im Interview

Heute steht mir Felix Blodig, Produktdesigner, 3D Designer & 3D Artist aus Köln Rede und Antwort. Seit 2020 ist Felix selbstständig und hilft seinen Kunden mit beeindruckenden 3D Visualisierungen, Animationen und Konstruktionszeichnung. Felix blickt auf 10 Jahre+ Erfahrungen im Produktdesign zurück, wobei er die meiste Zeit in Agenturen beschäftigt war. Heute stattet er als selbstständiger 3D Artist mehr und mehr Online Shops und Marketing Websites mit seinen hochwertigen 3D Visualisierungen aus und bringt damit die Websites auf ein neues Level. Ich hatte das Glück mit ihm schon einige Projekte gemeinsam umsetzen zu dürfen.

Hi Felix, danke dass du dir Zeit nimmst, möchtest du dich kurz vorstellen, uns verraten was du machst und wie du 3D Designer geworden bist?

Hallo Marc, danke für die Einladung. Ja, lass’ uns gerne direkt loslegen. Wie du ja eingangs schon angesprochen hast: mein Name ist Felix und ich bin selbstständiger 3D Produktdesigner - ich erstelle und gestalte dreidimensionale Objekte im digitalen Raum. Das können Animationen, Illustrationen oder Produktvisualisierungen sein.

Als ausgebildeter Tischlermeister und studierter Produktdesigner hat mich der Messebau ein weites Stück meiner beruflichen Laufbahn begleitet. In verschiedenen Agenturen habe ich in unterschiedlichen Positionen gearbeitet, zuletzt als Art Director in einer Agentur hier in Köln. Im Messebau allgemein und dieser Position im speziellen konnte ich schon immer gut technisches Verständnis und Kreativität verknüpfen.

Bedingt durch die pandemische Situation im Jahr 2020, in der ja die gesamte Veranstaltungsbranche stark gelitten hat, habe ich mich entschieden meiner bis zu diesem Zeitpunkt nebenberuflichen Selbstständigkeit in Vollzeit nachzugehen.

Was reizt dich an der Erstellung von 3D Designs? Was macht dir am meisten Freude?

Vielleicht geprägt durch meine beruflichen Wurzeln im Handwerk mag ich es, etwas zu erschaffen und am Ende des Tages ein Produkt vor mir zu haben. Es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn du aus dem Nichts deine Ideen und die Wünsche und Vorstellungen deiner Kunden in einer Art und Weise umsetzen kannst, bei der sich der Prozess für dich nicht nach Arbeit anfühlt. Vielleicht kann ich hier den zu oft gehörten Satz anbringen: tu’ was du liebst und du musst nie wieder arbeiten.

Was glaubst du sind die wichtigsten Eigenschaften, die ein 3D Designer haben sollte?

Ein grundlegendes technisches Verständnis ist essenziell, gerade wenn es um Produktdesign geht - ebenso wie ein Interesse und Verständnis für Materialien und Texturen. Außerdem ein Gespür für Farben und Formen sowie ein Auge fürs Detail und Ästhetik. In meinem Fall bzw. für jeden der direkt am Kunden arbeitet: zuhören können. Nicht immer ist jeder Kundenwunsch deutlich formuliert, man muss auch mal zwischen den Zeilen lesen um die Vorstellungen zufriedenstellend umzusetzen. Auch wichtig: mitdenken, eigene Entscheidungen treffen und diese sinnvoll umsetzen können. Kein Kunde will bei jedem Entscheidungsprozess mit eingebunden werden - so lange das Ergebnis am Ende stimmt.

Gibt es Branchen mit denen du am liebsten zusammenarbeitest?

Auch das ist ein Punkt, der mir an meinem Job viel Spaß macht: durch die Bandbreite meiner Kunden setze ich mich zwangsläufig und mit großem Interesse mit Themen auseinander, mit denen ich sonst wahrscheinlich keine Berührungspunkte gehabt hätte - oder wann hast du zuletzt über Schmierstoffanwendungen an einem Zug nachgedacht?

Warum sind 3D Designs gerade im Webdesign so spannend?

Durch die Möglichkeiten, die dir ein 3D Objekt im Vergleich zu einem statischen Foto bietet: stell’ dir vor, du möchtest ein Produkt auf deiner Webseite vermarkten - dafür hat in den vergangenen 20 Jahren ein Foto deines Produkt seinen Zweck erfüllt. In den letzten 5 Jahren ist die Entwicklung aber mit riesigen Schritten voran gegangen, heute haben wir die Möglichkeit, Produkte als 360° Bilder darzustellen, das heißt dein potentieller Kunde kann das Produkt auf deiner Webseite “anfassen” und es von allen Seiten betrachten. Oder nimm’ z.B. AR (Augmented Reality), Animationen deines Produkts oder die Tatsache, dass du alle deine Produkte einheitlich und doch individuell darstellen kannst.

Ich bin kein UI / UX Designer, da bist du der Profi - aber langweilige Websites waren noch nie angesagt, oder?

Wo siehst du den größten Bedarf an deinen Leistungen?

Überall da, wo ein Objekt beworben werden soll, dass es (noch) nicht gibt. Oder etwas soll einheitlich dargestellt werden und sich nur in Nuancen, wie z.B. Farben oder Oberflächentexturen, unterscheiden. Ich spreche hier vorrangig von einem Einsatz in Online Shops, wo Stringenz und Übersichtlichkeit wichtige Faktoren sind. Aber auch in der Werbung, Print oder digital ist hochwertiges Bildmaterial von essentieller Wichtigkeit. Oder Animationen für Lehrvideos, in denen Merkmale, Funktionsweisen und Zusammenhänge veranschaulicht werden sollen. Und natürlich im Messebau: mittels einer 3D Visualisierung vorab kann der Kunde schon frühzeitig in den Prozess der Standgestaltung mit eingebunden werden.

Du hast einschlägige Erfahrung im Bereich Messebau, Messestand Design, möchtest du wieder mehr in diesem Bereich arbeiten?

Meine ersten Erfahrungen im Messebau habe ich vor fast 15 Jahren gesammelt, auf der ORGATEC in Köln. Von Produktion, Montage, Arbeitsvorbereitung bis zu Projektleitung und Standdesign habe ich meinen Erfahrungsschatz also stetig erweitert.

Die Arbeit hat mir immer viel Spaß gemacht und auch heute setze ich noch sehr gerne das ein oder andere Messeprojekt um.

Mit welchen Tools arbeitest du?

So interdisziplinär wie die Arbeit als freiberuflicher Designer ist, so vielfältig sind auch unsere Arbeitsmittel. Die meiste Zeit verbringe ich dann aber natürlich doch mit 3D Software, hier habe ich Anfang des Jahres den Einstieg in Blender gewagt, nachdem ich meine 3D Visualisierungen bis dato hauptsächlich mit Rhinoceros 3D in Kombination mit KeyShot erstellt habe. Postproduction dann in Photoshop bzw. Lightroom und alles was sonst noch anfällt mit den üblichen Verdächtigen aus der Adobe Creative Cloud.

Mein Tipp: ein Programm, das ich leider auch eher spät für mich entdeckt habe: PureRef. Ein kleines Tool, mit dem du Bilder auf einer Leinwand anordnen kannst. Ein Gamechanger für jeden, der mit Referenzbildern und nach Vorlagen arbeitet.

Was sind die Vorteile von Blender?

Der Umfang. Dadurch, dass es ein Opensource Projekt ist, bietet Blender neben den Standardfunktionen Modelling, Animation, VFX, Simulation, Rendering, Compositing und Motion Tracking eine Vielzahl an Add-ons, die den Workflow erleichtern, verbessern und / oder erweitern.

Was sind die Vorteile von 3D Designs?

Ich greife noch einmal ein paar Punkte aus der Frage vorhin auf, möchte aber den wichtigsten Punkt vorab nennen: Kostenersparnis. Was einmal als 3D Modell erstellt wurde, lässt sich ohne großen Aufwand beliebig oft reproduzieren, anpassen, verändern. Ein herkömmliches Fotoshooting kann hier in Punkto Flexibilität und Preis keinesfalls mithalten.

Und dann wie bereits oben erwähnt die Vielfältigkeit der Einsatzmöglichkeiten: hochwertige Produktvisualisierungen, Animationen, bewegliche 360° Bilder, Augmented und Virtual Reality…

Es lässt sich wohl auf diese 3 Punkte runterbrechen: Verkaufsfördernd - individualisierbar - kostengünstig.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit deinen Kunden in 3D Projekten?

Wie wahrscheinlich in den meisten anderen gestalterischen Berufen auch, tritt der Kunde zunächst mit seinen Wünschen und Vorstellungen an mich heran und wir stimmen uns ab, was davon wie umgesetzt werden kann, d.h. wir definieren Zielvorgaben.

Die Ausgangssituation ist oft sehr unterschiedlich: häufig gibt es sehr konkrete Vorgaben, nach denen ich konstruiere und gestalte. Das können technische Zeichnungen, Fotos oder Skizzen sein, auf Basis dieser Informationen erstelle ich zunächst das 3D Modell. Es gibt aber auch Projekte, bei denen die gestalterische Klammer etwas weiter ist und das Ergebnis weniger ein 1:1 Abbild werden soll, sondern mir mehr gestalterischen Freiraum bietet, wenn das Ziel bspw. die Darstellung eines komplexen Zusammenhangs ist.

Wie hat sich deiner Meinung nach die Designbranche in den letzten Jahren verändert, und wie siehst du die zukünftige Entwicklung?

Die größte Veränderung liegt natürlich ganz klar auf der technischen Seite: Computer werden leistungsstärker, Programme ausgereifter und über alldem schwebt das große Schreckgespenst AI. Aber anstatt die künstliche Intelligenz als Bedrohung zu sehen, sollten wir lernen von ihr zu profitieren: es ist klar, dass der Designer langfristig nicht nur ausführende Kraft bleiben kann, vielmehr ist die Kreativität und die Fähigkeit Projekte als ganzes zu betrachten und abzuwickeln, gefragt.

Du hast kürzlich einen Blog auf deiner Website gestartet, was dürfen wir dort lesen?

Alles rund um den Themenbereich 3D, aufbereitet für Neulinge, Noobs und Nerds. So richtig festlegen möchte ich mich da allerdings nicht, ich betrachte meinen Blog eher als fluides Experiment - mal schauen, in welche Richtung er sich entwickelt.

Danke Felix, wenn ihr mehr erfahren möchtet und Arbeiten von Felix ansehen wollt, schaut gerne bei herrfelix.com vorbei.

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